Wie viel Glück ist realistisch?

posted on: Freitag, 22. November 2013


Es bedarf nicht viel in den letzten Tagen. Ein paar Dinge laufen anders als geplant, ein schiefer Blick in der Straßenbahn, eine tragische Filmszene - da ist dieser Kloß im Hals, ein Loch im Herz, eine Schwere, die einen überkommt mit dem unbändigen Wunsch, sich vor der Welt zu verkriechen und eine Weile die eigenen Wunden zu lecken.

Diese vermeintlichen Kleinigkeiten öffnen die Tür zu einem Weltschmerz, der mehr ist als das Kollektiv dieser kleinen Momente, gravierender ist als die Frage, die einem gegen den Strich geht. Und auch wenn das für Außenstehende nicht immer leicht nachzuvollziehen ist, so reißt einem eine Welle aus Selbstmitleid und existenzieller Krisengedanken endgültig den Boden unter den Füßen weg. Wenn man sich leise wundert, ob das alles so richtig, wenn ja, warum, und wenn nicht, was tun? Wie eine Wunde, die nie richtig abheilt, weil man immer daran herumpult, aber dass es in diesem Falle eben nicht nur man selbst ist, sondern die ganze Welt, das Umfeld, der unfreundliche Bahnangestellte und die unfertige Hausarbeit.

Jeder kennt das, diese Momente, Tage, Wochen. Interessant wird es, wenn nichts mehr geht. Wenn das Gefühl Fäden zieht, sich überall festsetzt und nie wieder weg will. Wie viel Unglück ist zu viel Unglück? Wie viel Glück ist realistisch? Wie viel ist da noch drin für einen selbst, und wann muss man sich vom Leben geschlagen geben und endlich erwachsen werden?

Und kann man das einfach mal so stehen lassen?

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