The perks of being twenty-three and clueless

posted on: Donnerstag, 14. November 2013

Ich habe zwar so einige hervorragende Qualitäten (*hust*), aber die Fähigkeit zur Zufriedenheit ist definitiv keine davon. Erst alle mit einem bestimmtem "Ich brauche jetzt verdammt nochmal endlich meine Ruhe!" davon jagen und sich zwei Stunden später beschweren, dass man so entsetzlich allein ist. Permanent Veränderung einfordern, und wenn sie kommt dann klage ich gerne, dass mir irgendwie die Kontinuität im Leben fällt. Die Langeweile des Alltags ablehnen, doch wenn die Dinge Fahrt aufnehmen, verkrieche ich mich am liebsten unter meiner Bettdecke und jammere, dass mir das alles irgendwie zu viel wird.

Eigentlich aber jetzt eh sinnlos, denn das Ende naht (nicht im melodramatischen, sondern im tatsächlichen Sinne). Die Wohnung ist trotz Wohnungsmarktkatastrophenzustand gekündigt.  Nur noch sechs Wochen Semester für mich, dann Weihnachtszeit, Familie, Freunde, vielleicht eine fette Neujahrssause, und während am folgenden Tag alle die verkaterten Köpfe mit Aspirin zurück zur Normalfunktion zwingen und sich fragen, warum sie ihre Neujahrvorsätze eigentlich immer schon am 1. Januar aus dem Fenster schmeißen, packe ich meine Sachen für die Stadt der filmkulissenartigen Gässchen und singenden Gondolieri, Venedig. Liebe Menschen, liebes Köln, wir sehen uns in ein paar Monaten!

Der Countdown läuft schon jetzt. Warum also noch über irgendetwas aufregen, das demnächst ohnehin vergessen und durch neue Unbequemlichkeiten ersetzt wird? Das fragt mich auch Eckhart Tolle, der mit seinem Bestseller "The Power of Now" aufgeschlagen auf meinem Bett liegt und mich von der Rückseite des Buches weise und vorwurfsvoll anschaut. Zumindest bilde ich mir das ein. "Nichts ist real, außer das Hier und Jetzt und jetzt gerade gibt es kein Problem", steht da drin und obwohl ich mich bereits auf Seite 82 vorgearbeitet habe, bin ich noch nicht ganz überzeugt. Der Autor sagt, dass das so ist, weil ich noch nicht erleuchtet bin, womit er wahrscheinlich recht hat. 

Der Himmel ist grau, aber der Nachmittag frei und der Tee von der Sorte "Vanille-Roiboos". Warum eigentlich gleich bis Italien? La dolce vita geht doch auch hier ganz gut. 

2 Kommentare:

  1. i think it's the journey. life is a constant journey. and we won't stop feeling worry. we will still question ourselves the older we get. i was freaked out about something the other day. so, i did the most possible mature thing you can do when you're 24. i called my mom.

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    1. I love that other people do this, too! when things are falling apart, first thing I want to do is to talk to my mommy - I think that will never stop!

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you make me a very happy blogger.