Von den Tagen dazwischen & dem Drüberleben

posted on: Freitag, 21. März 2014

Katzen auf Fensterbänken sind doch immer ein Foto wert. Vor allem, wenn sie so geduldig posen. 



Die Pausen zwischen den Gedanken werden immer länger und je angestrengter ich versuche, mich an irgendetwas heranzutasten, desto schneller entzieht es sich.

Die letzten Tage fiel ich ohnehin immer ins Bett, todmüde von den Ereignissen der Tage, im Schein des schalen Smartphonelichts, und froh, dass der Instagram-Newsfeed anspruchslos genug ist, um gedanklich allmählich in andere Welt zu dämmern, aber beanspruchend genug, damit man nicht unerwünschterweise in Tiefen abdriftet, die dann dafür sorgen, dass man die halbe Nacht mit rotierendem Gedankenkarussel an die dunkle Decke starrt. Das Buch auf meinem Nachtisch habe ich seit Tagen nicht angerührt. Mir ist eher nach luftig, leicht und was zum Spielen als krebskranken jungen Menschen, auch wenn die halbe Welt John Greens Roman ja derzeit sehr bejubelt und auch ich demnächst endlich mitreden möchte.

Mit Beginn des Frühlings wird es voller in der Stadt. Die Vaporetti in Richtung des Markusplatzes sind nun zu bestimmten Uhrzeiten überfüllt, und sich schnell einen Weg entlang der Promenade zu bahnen, wird mit jedem Tag unmöglicher, da die Touristenscharen mitten auf den Wegen stehen bleiben und "Ach, Karl-Heinz, schau doch mal der putzige Kanal!" oder "Warte, ich mach nur mal schnell ein Foto..." rufen. Und während die Venezianer bezüglich verzweifelt dreinschauender Auswärtiger mit Stadtplan in der Hand und Spiegelreflexkamera um den Hals eine lässige Gleichgültigkeit an den Tag legen, so bin ich herzensguter Mensch da noch nicht so immun, und erkläre gerne auch zum fünften Mal den Weg zu geforderter Sehenswürdigkeit oder die Ticketentwertungstechnik an der Wasserbusstation. 

Und während der Freund eine Nachricht von den Lofoten schreibt, die Eltern sich heute nach einem fünftägigen Aufenthalt verabschiedeten und die Mitbewohnerin über das Wochenende ausgeflogen ist, kehrt allmählich Ruhe ein. Zumindest für den heutigen Abend.

Gute Nacht allerseits!

1 Kommentare:

  1. Das Buch lohnt sich tatsächlich sehr! Da liegt die halbe Welt mal richtig mit ihrem Urteil. Aber wahrscheinlich behaupte ich das nur, weil ich dazu gehöre :)

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